„Das Schlafzimmer dreht sich“ – Gutartiger Lagerungsschwindel

Schwindel wird allgemein als sehr unangenehmes und bedrohliches Symptom wahrgenommen. Insbesondere dann, wenn man in der Nacht plötzlich aufwacht und sich „das Schlafzimmer für einen kurzen Moment dreht“. In vielen Fällen gibt es für diese Schwindelsymptomatik eine eindeutige und weitgehend harmlose Ursache: der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel. Grundlage des Schwindels sind die sog. Ohrsteinchen oder Otolithen, die sich beim Drehen im Bett oder bei Bewegung des Kopfes „verschieben“. Die Ursache dieser Verschiebung ist bis zum heutigen Tage noch nicht eindeutig geklärt. Das Stossen des Kopfes, eine zahnärztliche oder orthopädische Behandlung mit Vibrationen oder ruckartigen Kopfbewegungen können mögliche Ursachen sein. Die Diagnostik und Therapie des gutartigen Lagerungsschwindels ist relativ einfach. Der HNO-Arzt kann durch ein bestimmtes Lagerungsmanöver den Schwindel auslösen und damit die Diagnose stellen. Er wird ein sog. Otolithenbefreiungsmanöver durchführen und dies auch für die Anwendung zuhause demonstrieren. Nach wenigen Tagen Lagerungsübung ist der Schwindel meist vollständig verschwunden, auch wenn er im späteren Verlauf einmal wiederkommen kann. Sollte der Schwindel dann wieder ähnlich sein, kann man sofort mit den Lagerungsübungen beginnen und den Lagerungsschwindel „selbstständig behandeln“. Grundsätzlich gilt, dass wenn der Schwindel nach einigen wenigen Tagen nicht verschwunden ist, ist eine erneute Vorstellung beim HNO-Arzt zwingend erforderlich.

Frühlingszeit – Allergiezeit

Sobald das Wetter schöner wird und die Infekte der Wintermonate nachlassen, läuft die Nase und jucken die Augen. Dies kann ein Hinweis auf eine Allergie sein. Allergien sind Überemfindlichkeitsreaktionen des Körpers auf harmlose Allergene. Hierbei spielen die Pollen (Baum- und Gräserpollen) sowie die Milben (Hausstaubmilben) die bdeutsamste Rolle.

Zur genauen Diagnose einer Allergie ist neben den Beschwerden und der Vorgeschichte ein Allergietest erforderlich, den der HNO-Arzt als Pricktest auf der Haut des Unterarms durchführt. Durch diesen Test kann das symptomauslösende Allergen genau bestimmt werden.

Neben beschwerdelindernden Allergiemedikamenten wie Antihistaminika, Allergie-Nasensprays und -Augentropfen sowie Cortison, spielt die Hyposensibilisierung die zentrale Rolle in der Behandlung von Allergien. Die Wirkung der Hyposensibilisierung ist mit der einer Impfung zu vergleichen. Über einen Zeitraum von 3 Jahren erhält man das beschwerdeauslösende Allergen in abgeschwächter Form als Spritze, Tablette oder Tropfen. So kann sich der Körper und das Immunsystem an das Allergen „gewöhnen“. Nach oder schon während der Hyposensibilisierung lassen die Beschwerden langsam nach. Ausserdem kann so der „Etagenwechsel“ der Allergie von den oberen Atemwegen (Nase, Augen und Rachen) zu den unteren Atemwegen (Bronchien) verhindert werden.

Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis/Rhinosinusitis)

Eine verstopfte Nase, Schnupfen, Kopfschmerzen und ein eingeschränktes Riechvermögen sind typische Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Man unterscheidet die akute, das heisst die Beschwerden dauern weniger als 3 Monate, von der chronischen Verlaufsform, bei der die Symptome länger als 3 Monate dauern und nicht mehr vollständig verschwinden.

In über 90% der Fälle werden akute Nasennebenhöhlenentzündungen durch Viren verursacht. Eine antibiotische Therapie ist in diesen Fällen nicht erforderlich. Verschlimmern sich die Beschwerden und es treten Fieber oder ein eitriger Schnupfen auf, ist von einer sogenannten bakteriellen Superinfektion auszugehen. In diesen Fällen kann die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll sein.

Die Diagnose einer Nasennebenhöhlenentzündung kann rasch und sicher durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt gestellt werden. Neben abschwellendem Nasenspray zur besseren Belüftung der Nase und der Nasennebenhöhlen, verordnet er schleimlösende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente.

In der überwiegenden Anzahl der Fälle heilt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung nach 7-10 Tagen aus. Bei der chronischen Verlaufsform sind engmaschige Kontrollen, eine ausführliche Diagnostik und eine umfassende Therapie durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt erforderlich.

Ohrenschmerzen nach dem Baden – Badeotitis

Viele kennen die Beschwerden! Nach einem Tag am Strand oder im Schwimmbad fängt das Ohr an zu jucken oder zu schmerzen. Urssche ist meistens eine Entzündung des äusseren Gehörgangs. Die Entzündung kann ein- oder beidseitig auftreten.

Die Haut des Gehörgangs wird durch den intensiven Wasserkontakt aufgeweicht, Krankheitserreger können somit leichter in die Haut eindringen und die Entzündung verursachen. Dabei kann die Gehörgangshaut anschwellen und dies sogar zu einem starken Druckgefühl, einer Hörminderung oder Ohrgeräuschen führen.

Da die Erkrankung in der Regel nicht selbstständig abheilt, empfiehlt sich die Behandlung durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt. Zunächst wird der Gehörgang schonend gereinigt und anschliessend antibiotische, abschwellend wirkende Salben oder Tropfen eingesetzt. Zur Unterstützung kann ein entzündungshemmendes Schmerzmittel gegeben werden. Mit einer fachgerechten Behandlung, klingen die Beschwerden meist nach einigen Tagen ab. Wasserkontakt sollte in dieser Zeit allerdings vermieden werden.

Winterzeit gleich Erkältungszeit

Halsschmerzen, Husten, Schnupfen! Die typischen Erkältungssymptome kennt eigentlich jeder in der aktuellen Jahreszeit und sie sind der häufigste Grund, einen HNO-Arzt aufzusuchen. In den allermeisten Fällen wird ein harmloser grippaler Infekt festgestellt, bei dem sich die oberen Atemwege entzündet haben. Der Grund dafür sind überwiegend Viren. Man unterscheidet, je nach betroffener Stelle, zwischen einer Nasenschleimhaut- (Rhinitis), Mandel- (Tonsillitis), Rachen- (Pharyngitis) oder Kehlkopfentzündung (Laryngitis). Auch die Nasennebenhöhlen (Sinusitis) können mitbetroffen sein. Vorrangig geht es darum, die Beschwerden durch entsprechende Medikamente zu lindern.Der Auslöser dieser Symptome kann aber auch eine  bakterielle Infektion sein, wie zum Beispiel bei einer eitrigen Mandelentzündung. In einem solchen Fall ist die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll.

Was viele nicht wissen: Antibiotika haben bei Viren keine Wirksamkeit, denn sie sind einzig auf die Bekämpfung von Bakterien ausgerichtet. Auch schmerzlindernede und abschwellende Eigenschaften, haben Antibiotika nicht. Für die Patienten ist die Art der Infektion und der Schweregrad der Erkrankung nicht immer leicht einzuschätzen, daher sollten Sie bei nicht abklingenden Beschwerden, starken Schmerzen und hohem Fieber unbedingt Ihren HNO-Arzt aufsuchen!